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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 322

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
322 schmuck in den Schulen, neuerdings eine vernnftige Belehrung der Schler der Kunst, desgleichen der Zeichenunterricht, der Handfertigkeitsunterricht bei den Knaben und der Handar-beitsuuterricht beiden Mdchen, besonders in den hheren Schulen.') Hingewiesen sei auch auf die Worpsweder", die in Worpswede (nrdlich von Bremen) ihr Atelier aufgeschlagen haben und durch ihre Schpfungen zeigen, welche reichen Schtze in dem scheinbar so den Lande des Teufelsmoors fr die Maler zu finden sind. Zu dm bekannteren Worpswedern gehren O. Modersohn (Feierabend, Abend int Moor, Moorbrcke), F. Mackensen (Smann, Fischer), Frulein E. Meyer. Dcfreggcrs Tischgebet. d) Die vervielfltigenden Knste. In nicht geringem Mae haben zur Erreichung des genannten Zweckes Verstndnis fr die Kunst und Freude an ihren herrlichen Sd)pfungeu and) in breiteren Schichten des Volkes zu wecken die vervielfltigenden Knste beigetragen. . Zu dem Holzschnitt und Kupferstich gesellten sich zu Anfang des vorigen Jahrhunderts der Stahlstich und der Steindruck oder die Lithographie; wird bei letzterer die Farbe angewandt, so spricht mann von lfarbendruck oder Chromolithographie. Durch die Photographie, die in den letzten Jahren ganz erhebliche *) Wacker Lesebuch Iii, Nr. 175: Bildhauerei und Malerei".

2. Geschichte des preußischen Staates - S. 109

1900 - Münster i. W. : Schöningh
General Scharnhorst. General Scharnhorst. Gerhard David Scharnhorst wurde 1756 zu i o r d enau (bei Wunstorf) in Hannover als Sohn eines Bauern geboren. Schon frühzeitig zeigte der Knabe eine besondere Vorliebe für das Soldatenwesen. Auf der Kriegsschule des Grafen von Schaumbnrg-Llppe zu Wilhelmstein im Steinhuder Meer erhielt der junge Scharnhorst eme vortreffliche Ausbildung. Er machte große Fortschritte in allen Fächern, und nach seinem Eintritte in hannoversche Militärdienste wurde er schon frühzeitig Lehrer an der Kriegsschule zu Hannover. Durch lerne militärischen Schriften wurde Scharnhorst bald weithin bekannt; von dem Herzoge von Braunschweig dem Könige von Preußen empfohlen, trat er als Oberstleutnant der Artillerie in das v r e u = tu 1 die Heer ein. Er kam in den Generalstab, hielt auch nebenbei an der

3. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1872 - Münster : Coppenrath
des Siegers wagte er es schon, im Jahre 782 eine Mannschaft auszuheben und sie mit einer Abtheilung seines Heeres gegen die Slaven zu schicken, welche in Thringen eingefallen waren. Er selbst begab sich mit seinen Shnen Pipin und Ludwig frhlich na'ch^Rom, um den ersieren zum Könige von Italien, den anderen zum Könige von Aquitanien vom Papste krnen zu lassen. Aber wie hatte er sich in seinem Vertrauen auf die Sachsen getuscht! Auf dem Zuge gegen die Slaven erwachte ihre alte Liebe zur Freiheit und Unabhngigkeit. Sie berfielen auf dem Berge Sntel an der Weser das frnkische Bundes-Heer und machten einen groen Theil desselben nebst den beiden Anfhrern, Geilo und Adalgis, nieder. Und der nimmer rastende Wittekind flog nun wieder von Gau zu Gau, aufrufend zum heiligen Streite fr die Freiheit des Landes und die Religion der Vter. Fast Alles, was Karl's Staatsklugheit und frommer Eifer während so vieler Jahre mhsam aufgebaut hatte, sank nieder in Trmmer. Kirchen wurden zerstrt, die christlichen Priester verjagt oder ermordet. Voll Gram und Schmerz der diese neue Treulosigkeit brach Karl mit einem neuen Heere nach Sachsen auf, um die Emprer zu zchtigen. Diefe waren bereits heimgekehrt; nirgends fand er Widerstand. Er zog bis zur Aller. In der Gegend von Verden hielt er Gericht. Erschrocken schoben Alle die Schuld auf Wittekind. Da dieser aber nicht zu fassen war, indem er sich bereits der die Elbe zurckgezogen hatte, so lie er, um ein furchtbares Zeichen seines Zornes zu geben, zu Verden an der Aller viertausend fnfhundert der gefangenen Sachsen an einem Tage ohne Gnade enthaupten. Wre Karl den milderen christlichen Weg gewandelt und htte allmlig ihren Glauben und ihre Liebe sich zu eigen gemacht, so wrde ohne Menschen-blut das Ziel schner und sicherer errungen worden sein. Doch er vertrauete auf feine Macht, der noch Keiner mit Glck widerstanden hatte, und meinte, vor einem so furchtbaren Beweise derselben mte der Ungehorsam wohl erzittern und endlich sich W-llel' Wettges-!-. Ii. 25. Aufl. 5

4. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1872 - Münster : Coppenrath
64 20. Fortsetzung des Sachsenkrieges. Karl ist gefallen! lief pltzlich das Gercht ein. Und schon stand auch Wittekind wieder an der Spitze der Sachsen. Taufe, Reichstag, Huldigung, Alles war vergessen. Die Flamme des Aufruhres schlug wilder empor als je. Burgen und Kirchen und Alles, was sonst an die verhate Herrschaft der Franken erinnern konnte, wurde in wilder Wnth niedergerissen. Das ganze Land zwischen der Weser und dem Rhein rauchte von Mord und Brand. Karl lebt! Karl zieht heran! ging das neue Ge-rcht. Und alsbald war auch die Ruhe wieder hergestellt. Der Schrecken seiner Ankunft zerstreute Wittekind's Heer. Wittekind selbst zog sich hinter die Weser zurck und legte sich in einen Hinterhalt, um bei gnstiger Gelegenheit wieder hervorzubrechen. Die Sachsen gelobten auf's Reue Gehorsam und lieen sich in Menge taufen. Um aber das Werk der Bekehrung und hiermit die Ruhe im Lande dauerhafter zu begrnden, lie Karl nach und nach mehre Kirchen und Klster bauen und den ersten Grund zur Errichtung von Bisthmern legen, aus denen mit der Zeit blhende Städte wurden. Als solche werden Osna-brck, Paderborn, Mnster, Verden, Bremen, Min-den, Hildesheim und Halberstadt genannt. Die Bis-thmer wurden mit Mnnern besetzt, welche schon seit lngerer Zeit als Glaubensboten in verschiedenen Landestheilen Sachsens wirksam gewesen waren. Von diesen Bischoffitzen ging die Bildung der Deutschen ganz besonders aus. Denn Karl lie bei jedem Domstifte zugleich eine Schule anlegen, nicht allein, um junge Geistliche zu bilden, sondern auch durch den Unter-rieht der Jugend in Gottesfurcht und Sitte am sichersten auf die Veredelung des Volkes zu wirken. Diese Schulen sind in den vorgenannten Stdten zum Theil noch jetzt vorhanden. Eine geraume Zeit hindurch herrschte eine tiefe Stille in ganz Sachsen. Karl hielt sie, wie einst Varus, fr eine ruhige Ergebung des Volkes in fein Schicksal, und im Wonnegefhl I

5. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1861 - Münster : Coppenrath
65 die Religion der Väter. Fast Alles, was Karl's Staatsklug- heit und frommer Eifer während so vieler Jahre mühsam auf- gebaut hatte, sank nieder in Trümmer. Kirchen wurden zerstört, die christlichen Priester versagt oder ermordet. Voll Gram und Schmerz über diese neue Treulosigkeit brach Karl mit einem neuen Heere nach Sachsen auf, um die Em- pörer zu züchtigen. Diese waren bereits heimgekehrt; nirgends fand er Widerstand. Er zog bis zur Aller. In der Gegend von Verden hielt er Gericht. Erschrocken schoben Alle die Schuld aus Wirtekind. Da dieser aber nicht zu fassen war, indem er sich bereits über die Elbe zurückgezogen hatte, so ließ er, um ein furchtbares Zeichen seines Zornes zu geben, zw Verden an der Aller viertausend fünfhundert der gefangenen Sachsen an einem Tage ohne Gnade enthaupten. Wäre Karl den milderen christlichen Weg gewandelt und hätte allmälig ihren Glauben und ihre Liebe sich zu eigen gemacht, so würde ohne Menschen- blut das-Ziel schöner und sicherer errungen worden sein. Doch er vertranete aus seine Macht, der noch nichts widerstanden hatte, und meinte, vor einem so furchtbaren Beweise derselben müßte der Ungehorsam wohl erzittern und endlich sich beugen. Aber er bewirkte gerade das Gegentheil. Im heiligen Schmerze über dieses gräuelhaste Gewürze erhob sich das ganze Volk der Sachsen aus seinen entlegensten Sitzen zu neuen Versuchen der Rache und Rettung. Im Jahre 783 kam es bei Detmold zur Schlacht, in welcher Karl gezwungen ward, sich bis Paderborn zurückzuziehen. In einem zweiten Treffen an der Hase im Os- nabrück'schen blieb er zwar Sieger,^doch legte sich die Empörung nicht, obgleich in beiden Schlachten gegen achtzigtausend Sachsen gefallen waren. Wittekind sah die immer steigende Noth seines Volkes, und sein Herz ward milder. Er begann endlich an der Macht seiner Götter zu zweifeln, die den Kampf für sie nicht mit Sieg hatten krönen wollen, obgleich sie mit Menschenopfern übersättigt wor- den waren. Eine geheime unwiderstehliche Gewalt zog ihn fort, Weiter'» Weltgesch. N. 17. Aufl. 5

6. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1861 - Münster : Coppenrath
64 gelobten auf's Neue Gehorsam und ließen sich in Menge taufen. Um aber das Werk der Bekehrung und hiemit die Ruhe im Lande dauerhafter zu begründen, ließ Karl nach und nach mehrere Kirchen und Klöster bauen und den ersten Grund zur Errichtung von Bisthümern legen, ans denen mit der Zeit blühende Städte O wurden. Als solche werden Osnabrück, Paderborn, Mün- ster, Verden, Bremen, Minden, Hildesbeim und Halb er stad t genannt. Die Bisthümer wurden mit Männern besetzt, welche schon seit längerer Zeit als Glaribensboten in verschiedenen Landesthcilen Sachsens wirksam gewesen waren. Von diesen Bischofssitzen ging die Bildung der Deutschen ganz besonders aus. Denn Karl ließ bei jedem Domstifte zugleich eine Schule anlegen, nicht allein, um junge Geistliche zu bilden, sondern auch durch den Unterricht der Jugend in Gottesfurcht und Sitte am sichersten auf die Veredelung des Volkes zu wir- ken. Diese Schulen sind in den vorgenannten Städten zum Theil noch jetzt vorhanden. Eine geraume Zeit hindurch herrschte eine tiefe Stille in ganz Sachsen. Karl hielt sie, wie einst Varus, für eine ruhige Ergebung des Volkes in sein Schicksal, und im Wonnegefühl des Siegers wagte er es schon, im Jahre 782 eine Mannschaft auszuhcben und sie mit einer Abtheilung seines Heeres gegen die Slaven zu schicken, welche in Thüringen eingefallen waren. Er selbst begab sich mit seinen Söhnen Pipin und Ludwig fröhlich nach Rom, um den ersteren zum Könige von Italien, den anderen zum Könige von Aquitanien vom Papste krönen zu lassen. Aber wie hatte er sich in seinem Vertrauen auf die Sachsen getäuscht! Auf dem Zuge gegen die Slaven erwachte ihre alte Liebe zur Freiheit und Unabhängigkeit. Sie überfielen auf dem Berge S ü n t e l an der Weser das fränkische Bundcs- hcer und machten einen großen Theil desselben nebst den beiden Anführern, Geilo und Adalgis, nieder. Und der nimmer rastende Wittekind flog nun wieder von Gau zu Gau, auf- rufend zum heiligen Streite für die Freiheit des Landes und

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 139

1840 - Münster : Coppenrath
139 Sohn des geächteten Friedrich V. zurück nebst der neu errichte- ten achten Kursürstenstelle. Den sammtlichen deutschen Fürsten wurde die langst geübte Landeshoheit nun auch gesetzmäßig zugesprochen, wohin auch das Recht gehörte, Bündnisse unter sich und mit auswärtigen Mach- ren zu schließen, in sofern sie nicht dem Reiche zum Schaden waren. In Hinsicht der Religionsangelegenheiten wurden den Luthe- rischen und Reformirten gleiche Rechte mit den Katholiken einge- raumt, und zugleich festgesetzt, daß sie alle Kirchen und Kirchen- güter behalten sollten, die sie seit dem Jahre 1624 besaßen. Dieses Jahr bekam deshalb den Namen Normal- oder Be- stimmungsjahr. Somit war das frühere Restitutionsedikt hiedurch stillschweigend von selbst aufgehoben. Der Friede mit Schweden zu Osnabrück wurde am 8. Au- gust, mit Frankreich zu Münster am 17. September geschlossen, beide Friedensschlüsse aber erst am 24. Oktober bekannt gemacht. Das Schmählichste für uns Deutsche war, daß die Ausländer, Schweden und Franzosen, auch noch die Gewährleistung unserer Reichsverfassung und der Friedensbedingungen übernahmen, und daß wir die übermüthigen Fremdlinge so lange beherbergen und ernähren mußten, bis alle Bedingungen auf das genaueste erfüllt waren. So endete der dreißigjährige Krieg, der unglücklichste, den Deutschland je geführt hat. Unser sonst so blühendes Vaterland bot jetzt einen entsetzenden Anblick dar. Tausende von Flecken, Dörfern und Städten lagen nieder in Schutt und Asche, und heimathlos irrten die unglücklichen Bewohner umher. In Böh- men und Mahren allein waren außer vielen Städten und Flecken über tausend Dörfer also verschwunden, daß man die Statte vieler gar nicht mehr zu bezeichnen weiß. Ganze Gegenden, einstige Sitze des regsten und fröhlichsten Lebens, waren in eine schaurige menschenleere Wüste verwandelt. Felder lagen unangebaut, Han- del und Gewerbe stockten, Bildungsanstalten verwilderten oder hörten ganz auf, da sie aller Pflege entbehrten, die einzig auf die

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 322

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
2'l ** 73. L. Das Kaftell bei Oberaen.x) Ein beachtenswerter Wettstreit um das Recht auf den Namen Aliso ist fr Haltern entstanden durch die 1905 vom Pfarrer Otto Prem (zu Methler bei Kamen, jetzt in Hohenlimburg) in der Gabelung der Lippe und ihres linken Nebenflusses Beseite bei Oberaden (4 km stlich oberhalb Lnen) auf einer leicht ansteigenden, die Gegend be-herrschenden Anhhe, der sog. Vurg, festgestellten rmischen Befestigung^ anlagen.2) Die nhere Untersuchung, die seitdem durch den Entdecker im Verein mit Professor Dragendorff (im Auftrage der Rmisch-Ger-manischen Kommission des Kaiserlichen Archologischen Instituts) und Museumsdirektor Braun aus Dortmund gefhrt wird, hat bisher zu dem Ergebnis gefhrt, da es sich um ein rmisches Standlager in der Gre von 35 Hektar (750x400 m) handelt. Dieser auergewhnlich groe Umfang (vgl. das groe Kastell zu Haltern) legt den Gedanken nahe, da es vielleicht ein Standlager fr 2 Legionen war; ob es aber eine einheitliche Anlage aus derselben Zeit ist, erscheint fraglich. Wall und Graben sind aus Lehm. Der Wall, der Reste einer doppelten Palisadenreihe zeigt, ist umgeben von einem hoppelten Spitzgraben (vgl. das Uferkastell und das groe Kastell in Haltern), woraus auf eine starke Befestigung zu schlieen ist. Von den Toren ist bislang das Westtor festgestellt. Der Einzelfunbe sinb bisher viel weniger als in Haltern. Bemerkenswert sinb barunter rmische Mnzen aus der Zeit des Augustus und Scherben aus terra sigillata (neben zahlreichen einheimischen Tonwaren). Den interessantesten und wichtigsten Einzelfunb stellen aber die ca. 300 wohlerhaltenen Holzspeere (contus) bar, die in dem Spitzgraben auf der Norbseite gefunben sinb. Diese Speere sinb von einer bisher unbekannten Art. In der Mitte zeigen sie eine Berbnnung, die vielleicht zum Haubgriffe biente; sie sinb 1,60 bis 2 m lang und verjngen sich nach beibeii Seiten zu einer Spitze. (Einige sinb sorgfltig gearbeitet und tragen Inschriften, die Eenturien (nicht einzelne Soldaten) als Besitzer nennen. Sie haben nach Professor Kropatscheck groe hnlichkeit mit den von Aneas, einem Schriftsteller des 3. Iahrh. v. Chr., beschriebenen Mauerwassen (pila muralia), die die Griechen bei der Berteibigung einer Stadt gebrauchten. Diese sollen das Aussehen von Mrserkeulen gehabt und gemalten Blitzen hnlich gesehen haben. Abbilbungen solcher Mrserkeulen auf Basenbilbern besttigen die hnlichkeit. Dieses alte Rmerkastell bei Oberaben ist nun nach Prein die alte Zwingburg gegen die Sigambrer, das viel umstrittene Kastell Aliso. Haltern ist ihm das castellum Lupiae flumini appositum (Tac. ann. Ii, 7). Bei Oberaben sinb dann nach Prein die Rmer aufs 1) Otto Prein, Aliso bei Oberaben, Mnster i. W. Aschendorff. 1906; und von beinselben Verfasser: Nachtrag zu Aliso bei Oberaben. Mnster t. W.. tlschenborff, 1907. 2] Schon 1873 hatte Professor Hlsenbeck - Paberborn Aliso westlich von Lnen auf dem sog. Heikenberge angesetzt.

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 323

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
linke Lippeufer hinbergegangen. Auf dem linken Ufer sei die Krner* jtrafoe an der Seseke entlang landeinwrts nach Sd-Osten gegangen. Die Existenz dieser Strae sei durch Funde beglaubigt. Weiter sei's gegangen in die Gegend sdlich von Soest, wo der Name Balloh viel-leicht an Arbalo erinnere, wo Drusus 11 v. Chr. die Niederlage er-litt- von da der Kneblinghausen (Rmerlager) nach der (Eresburg, der alten Sachsenfeste Karls d. Gr. (das heutige Ober-Marsberg), wo die Varusschlacht geschlagen sei. Was zunchst die von Prein neuerdings versuchte Differenzierung zwischen Aliso und castellum Lupiae flumini appositum angeht, so scheint doch Koepp Recht zu haben, der (Die Rmer in Deutschland, S. 17) meint, da die Identitt dieser beiden Kastelle doch wohl nur ein Zweifler von Profession bestreiten kann. Und dann lt es sich doch gar nicht in Abrede stellen, da Haltern zum mindesten so gut die Voraussetzungen fr Aliso erfllt wie Oberaden, da ihm aber die Flle der dortigen Funde vor Oberaden einen gewaltigen Vorsprung gibt. Der Tatsache, da in der Nhe des Kastells Oberaden ein Komplex von 3 Bauernhfen an der Seseke den Namen Elsey fhrt, legt Prein zu viel Gewicht bei; denn Elsey ist gleich Elseerle, und diese Holzart und Ortsbezeichnung kommt an gar sehr vielen Gewssern vor. Knnte Prein den Nachweis erbringen, da die Seseke selbst einst Elsey geheien habe, dann htte er seiner Hypothese allerdings eine starke Sttze gegeben.1) Immerhin mssen wir anerkennen, da durch die Entdeckung des Kastells bei Oberaden der Besitz fjalterns, der gesichert schien, so zu sagen hypothekarisch belastet ist. Aber die Bedeutung der in Haltern sowohl wie in Oberaden festgestellten Rmerkastelle beruht, wie Prof. Dragendorff (Bericht der die Fortschritte der Rmisch-Germanischen Forschung im Jahre 1905, S. 51) treffend sagt, nicht in erster Linie auf der Gleichsetzung mit Aliso. Die Hauptsache ist, da wir durch die in Oberaden gemachte Entdeckung einen zweiten festen Schritt auf dem Wege der Rmer nach Germanien hinein gemacht und die Aussicht haben, da wir weiter kommen. Mehren sich die Funde, und knnen wir allmhlich die Operationslinie der Rmer in Westfalen bersehen, dann wird sich die Lsung der Aliso-Frage von selbst ergeben. Metrologisches. Vorbemerkung. Die Einheit beim Zhlen heit in Rom as [ eis, olisch $], als Zahlzeichen I. Dieses Ganze zerfllt nach dem Duodezimalsystem in 12 Teile, unciae, Unzen [= Vis]- i] Diesen Nachweis, Aliso*Seseke, hat versucht Nase, Die Ortsbestimmung fr Aliso und Teutoburg, zugleich ein Beitrag zur Burgenkunde. Witten 1908.

10. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 143

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
143 - Zh. Das Lager (vgl. das Saalburg-Kastell und Aliso). Auf dem Marsche bezog das rmische Heer jeden Abend ein be-festigtes Lager, castra facere, ponere, munire oder communire,1) fr das der Platz vorher von Kriegstribunen und Tenturionen, wo-mglich am Abhnge eines Hgels, in dessen Nhe Holz, Wasser und Futter zu finden war, ausgesucht und abgesteckt mar, castra metari (metatores oder agrimensores), lignari (lignatores), pabulari (pa-bulatores). Das gewhnliche 4eckige Lager zeigte folgende Anlage: Rings um dasselbe zog sich ein Spitzgraben, fossa fastigata, (fossam ducere), (ca. 4 m breit und 3 m tief), dessen Erde zu einem ungeschtzten Damme, agger, oder zu einem Walle, vallum, aufgeworfen wurde (ca. 3,5 m hoch und breit), dessen Hhe durch Palli-saden, valli, und Flechtwerk, crates, geschtzt wurde; bei groen Kastellen (z. B. beim groen Kastell in Haltern) liefen 2 Spitzgrben, durch eine schmale Erdnaht getrennt, nebeneinander her. Das Lager hatte 4 Tore. In der Mitte der Front nach dem Feinde war die porta praetoria;2) derselben gegenber, an der hintern Front, die porta decumana. Diese beiden Tore waren verbunden durch die Hauptstrae des Lagers, die via decumana, die spter via praetoria hie. Sie war geschnitten (2/3 zu V3) von der via principalis, an deren Enden die porta principalis dextra, bez. sinistra lag. Der obere Teil des Lagers zwischen porta praetoria und via principalis hie praetentura, der Hintere retentura. Die praetentura war halbiert durch die der via principalis parallele via quintana. Auerdem gab es noch viele Lagerstraen, die teils zur via principalis parallel liefen (cardines), teils zur via praetoria (decumani). In der retentura lag im Schnittpunkte (groma) der via praetoria und via principalis das Feldherrnzelt, praetorium; daneben, auf den la-tera praetorii, rechts die Intendantur, quaestorium, links der Ver- !) castra contrahere L. verkleinern; contra alqm. c. habere gegen jem. im Felde stehen; magnum in castris usum habere groe Kenntnis im Feld-dienste besitzen; quintis castris Gergoviam venit in 5 Tagemrschen; castellum, Kastell, fester Platz, Citadelle, Blockhaus; castra navalia Schiffslager; castra promovere weiter marschieren; castra movere das L. abbrechen; dieses geschah auf I faches Signal: Zusammenpacken" vasa colligere; Aufpacken" vasa im-ponere; Vorwrts marsch!" proficisci (vgl. die Marschordnung des griechischen Heeres S. 78). 2) Bzl. der Lage der porta praetoria gehen die Nachrichten bei den alten Militrschriftstellern auseinander. Ursprnglich lag die porta praetoria im Osten; aber von dieser Forderung sah die Kastrametation schon frh ab. Fr Hygin ist die porta praetoria das Tor, das dem Feind zugekehrt war; nach Polybios wurde es da angelegt, wo die bequemste Gelegenheit war, Zufuhr und Wasser herbeizuschaffen; bei Vegetius Heit es: porta autem, quae appellatur praetoria, aut orientem spectare debet, aut illum locum, qui ad hostem respicit. Frher nahm man auch an, da die Tore des Lagers sich genau gegenber lagen; aber die aufgedeckten Standlager in Neu, Haltern usw. haben dargetan, da die Richtung sich oft nach dem Gelnde verschieben mute, und da das Lager dann nicht ein Quadrat, sondern ein verschobenes Rechteck bildete.
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